Schon Wochen vorher wurden Texte gelernt und geprobt. Kostüme und Accessoires zusammengesucht. Bühnenbild gebaut. Fotos und Texte zusammengestellt. Dann, Tage vorher sieht man Traktoren - mit Männern in Arbeitskleidung auf den Rollen - durch den Ort fahren. Wenn man an der Sport- und Kulturhalle vorbeigeht, hört man Hämmern, Schrauben, Sägen, Lachen, Breijwele und Singen. Dann war es endlich soweit:

Jubiläumsfeier des Hejner Kerwevereins am 11. Juni 2011!

Direkt am Eingang der Halle wurden die Gäste vom Drehorgelspieler Christian Gußmann und dem "Hejner Kerwepärche" (Sina Gußmann und Marcel Seiferling) empfangen und von Harald Zehfuß mit einem leckeren Cocktail begrüßt.

Im ersten Drittel der Halle war eine kleine Ausstellung aufgebaut mit Fotos und Texten, die die vergangenen 25 Jahre des Vereins in Erinnerung rufen sollten. Dann betrat man den bestuhlten Bereich der Halle. Schön geschmückt mit zahlreichen "Hejner"-Fahnen, die von der Decke hingen. Die Tische in entsprechenden Farben gedeckt und ebenfalls mit - selbstgebastelten - Fähnchen geschmückt.

Nachdem alle Gäste ihre Plätze eingenommen hatten, stieg die Spannung...



Nach einer kurzen Begrüßung durch den aktuellen Vereinsvorsitzenden Thomas Rhein aller Vereinsmitglieder, Freunde, Abordnungen aller Hejner Vereine, dem Alsbacher Kerweverein und dem Rodauer Dorf- und Verschönerungsverein, begann der offizielle Teil.

Der Kerweverein entschied sich für einen eher zwanglosen Ablauf der Veranstaltung. So startete die erste 1. Vorsitzende des Vereins - Sigrun Zehfuß - mit Erzählungen und Anekdoten, beginnend mit der Vereinsgründung, bis hin zu den verschiedenen Aktivitäten des Kerwevereins. Dazwischen eingestreut Auszüge alter Kerwesprüche, vorgetragen von den jeweiligen Kerwevätern. Angefangen mit Willi Werner, erster Kerwevadder des Vereins, über Bernd Gußmann, Pascall Rechel, Jan Rechel, bis hin zur ersten "Fraa off de Laader": Jasmin Rechel. Ergänzend noch Auftritte des vereinseigenen "Kul-Tour"-Ministers Volker Link und des Fastnachtsbeauftragten Norbert Zubrod. Während der Vorträge wurden die entsprechenden Fotos aus 25 Jahren auf einer großen Leinwand neben der Bühne gezeigt.

Grußworte verschiedener Gäste und Vereine durften natürlich nicht fehlen. Dabei wurde aber, auf Bitten des Kerwevereins, auf Geschenke zu Gunsten von Geldspenden verzichtet. Diese werden der "Hejner Kersch" zur Anschaffung neuer Kirchenfenster weitergegeben und bei passender Gelegenheit überreicht.

Zur Überraschung aller Anwesenden erlebte man ein großes Comeback der ersten "Hejner Boygroup"! Die "Rohrlachspatzen" fanden sich eigens für diesen Abend wieder zusammen und begeisterten die Hejner mit ihren Liedern. Besonders zu erwähnen ist dabei die Premiere des Liedes "Hejner Läden", welches extra für diesen Abend getextet wurde.

Nach der zweiten Pause nun der, von Allen erwartete Höhepunkt des Abends: Die Aufführung des Hejner Mundartstückes "Wer bringt doann na sou Gesprejscher off". Erdacht, niedergeschrieben und eingeübt von Erika Bartonitz. Sie war es auch, die die Mitspieler aus früheren Hejner Theaterzeiten für das Stück begeisterte und reaktivierte. Bis auf einzelne Neuzugänge brillierte die "alte Truppe" auf der Bühne.

Der Zweiakter spielt in einem "Tante-Emma-Laden" Ende der zwanziger Jahre im, damals noch sehr konservativen Hähnlein. Die Dorfläden waren in dieser Zeit ein wichtiger Kommunikationsmittelpunkt, der allerdings mit wenigen Ausnahmen fast ausschließlich der weiblichen Bevölkerung vorbehalten war...

Trotz Anlehnug an überlieferte Anekdoten und dem Gebrauch originaler Redewendungen sind Handlung und Charaktere der Posse frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen wäre daher zufällig und nicht beabsichtigt!

Das Bühnenbild wurde von Walter Werner (Dozy) entworfen und von ihm unter Mithilfe von Norbert Schmidt, Leslie Johnston, Wolfgang Bartonitz und Manfred Götz errichtet.

Auf der Bühne aggierten Norbert Schmidt, Ursula Link, Marion Keppel, Volker Link, Erika Bartonitz, Sabine Dieter, Bernd Gräff, Sigrun Zehfuß, Udo Ullmann, Elke Ackermann, Walter "Dozy" Werner und Bernd Hansel. Im "Kasten" als Souffleuse gab Doreen Gußmann die Stichworte an richtiger Stelle. Das Stück wurde mit viel Applaus gewürdigt und zum Abschluß sang noch der ganze Saal die Kerwehymne: "In unserm Hejne,..."

In den Pausen und im Anschluß bis in die frühen Morgenstunden unterhielt "Musik-Tom" mit Keyboard, Akkordeon und Gesang. Noch lange stand man zusammen und freute sich über den gelungenen Abend...

Bilder vom Jubiläum findet Ihr hier und auch hier gibt es noch ein paar weitere Bilder zu sehen.

Am 22. August 2011 übergab der erste Vorsitzende des Kerwevereins Thomas Rhein dann während des Gottesdienstes am Gemeindefest der evangelischen Kirchengemeinde Hähnlein einen Scheck an Pfarrer Horst Seyberth. Durch den Verzicht auf Gastgeschenke und Geschenke für die Mitwirkenden an der Jubiläumsveranstaltung kam so eine Spende von 1000,- Euro zusammen. Diese kommen der neuen Kirchenfensterverglasung zu Gute.